Wer die Sichtbarkeit von morgen will, muss heute umdenken.

Die digitale Suche verändert sich gerade grundlegend. Google bleibt die grösste Suchmaschine der Welt, aber KI-Tools wie ChatGPT holen rasant auf. Viele KMUs denken: „SEO? Machen wir schon.“ Doch Sichtbarkeit bei Google bedeutet längst nicht, dass du auch bei ChatGPT gefunden wirst.

Genau hier entsteht ein stiller Wettbewerbsnachteil. Und die gute Nachricht: Wer jetzt handelt, kann sich einen Vorsprung sichern, bevor es teuer oder schwierig wird.

1. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Laut einer repräsentativen Umfrage von Comparis (März 2025):

- 62.4% der Schweizer Bevölkerung haben bereits KI-Chatbots genutzt
- Bei den 18- bis 35-Jährigen sind es sogar 81%
- Immer mehr Menschen nutzen ChatGPT gezielt für Produktsuche, Bewertungen und Empfehlungen

Quelle: Netzwoche / Comparis, März 2025


Und laut der aktuellen Studie der Schweizer Agentur Beyondweb (Mai 2025):
- 41% der Schweizer Gen Z bevorzugen ChatGPT gegenüber Google - vor allem wegen schneller, präziser und werbefreier Antworten

Quelle: Beyondweb-Studie zur Gen Z & KI

2. Google ≠ ChatGPT: Zwei Plattformen - zwei Spielregeln

Obwohl beide Informationen liefern, funktionieren sie grundlegend verschieden:

Google (klassisches SEO)

Ziel: Webseiten vorschlagen
Ranking-Faktoren: Backlinks, Keywords, Struktur
Interaktionsstil: Einmalige Abfrage
Technisches Basis: Crawler + Index
Optimierungsmethode: SERP-Platzierung*

ChatGPT (KI-gestützte Suche)

Ziel: Antworten geben
Ranking-Faktoren: Kontext, Relevanz, Autorität
Interaktionsstil: Mehrstufiger Dialog
Technisches Basis: Trainingsdaten + Prompt-Logik
Optimierungsmethode: Zitierfähigkeit und Content-Qualität

Google (klassisches SEO)

Ziel: Webseiten vorschlagen
Ranking-Faktoren: Backlinks, Keywords, Struktur
Interaktionsstil: Einmalige Abfrage
Technisches Basis: Crawler + Index
Optimierungsmethode: SERP-Platzierung*

ChatGPT (KI-gestützte Suche)

Ziel: Antworten geben
Ranking-Faktoren: Kontext, Relevanz, Autorität
Interaktionsstil: Mehrstufiger Dialog
Technisches Basis: Trainingsdaten + Prompt-Logik
Optimierungsmethode: Zitierfähigkeit und Content-Qualität

3. Nur 10% der Google-Starken sind bei ChatGPT sichtbar

Nur 8–12 % der Google-Spitzenplätze tauchen auch in den generierten Antworten von ChatGPT auf – laut Profound-Studie von BrightonSEO. Zur gleichen Zeit zeigen Perplexity** und Google AI Overviews deutlich höhere Überschneidungen (~60 % bzw. ~80 %).

Quelle: Blogpost auf ElevenWriting zitiert die Profound-Studie

Was das bedeutet: Wer nur für Google optimiert, bleibt in KI-Systemen oft unsichtbar. Wer für beide Plattformen optimiert, erschliesst bis zu 80 % der digitalen Sichtbarkeit – und wird meist auch automatisch bei weiteren Tools wie Gemini, Bing, Perplexity oder Copilot berücksichtigt.

4. Wie du bei ChatGPT sichtbar wirst - und was konkret dazugehört

ChatGPT zeigt keine klassischen Suchergebnisse wie Google. Statt Links bekommst du direkt formulierte Antworten. Aber woher nimmt ChatGPT diese Infos? Aus trainierten Inhalten, öffentlich zugänglichen Webquellen und Systemen wie Bing Search oder RAG-Modellen (Retrieval-Augmented Generation).

Damit dein Unternehmen, deine Marke oder dein Content in diesen Antworten auftaucht, braucht es Inhalte mit bestimmten Eigenschaften.


Was dein Content mitbringen muss:

1. Kontextbasiert & natürlich:
Schreibe so, wie Menschen suchen oder fragen, nicht keyword-gestopft. Beispiel: „Worauf sollte man beim Kauf eines ergonomischen Bürostuhls achten?“ → Dein Beitrag beantwortet genau das, klar und verständlich.

2. Zitierfähig & mit Struktur: Verwende eindeutige Aussagen, Markennamen, Autorenprofil und ggf. Publikationsdatum. Beispiel: „Studie von Ergowell zeigt: 82 % der Nutzer berichten über weniger Rückenschmerzen nach vier Wochen.“

3. Klare Struktur & Zwischenüberschriften: KI-Modelle tun sich leichter mit gut gegliederten Texten. Verwende H2-Zwischenüberschriften, Bulletpoints und Zusammenfassungen, kein Fliesstext ohne Format.

4. Autorität & Glaubwürdigkeit: Inhalte müssen Vertrauen ausstrahlen, ideal: wenn sie auf anderen Seiten zitiert oder verlinkt werden.

Beispiel: Wenn dein Beitrag auf Fachportalen erwähnt wird oder du mit einem Zitat von z. B. „Ergotherapeut:in erklärt...“ arbeitest.

5. Indexierbarkeit: Deine Inhalte müssen öffentlich auffindbar sein. Nicht durch robots.txt blockiert, möglichst mit strukturierten Daten (Schema.org) und technisch sauber (kein JavaScript-Murks, der von Crawlern ignoriert wird)


Ein konkretes Beispiel:

Du führst einen Online-Shop für zeitlose Alltagsmode – fair produziert und aus zertifizierter Bio-Baumwolle.

Nutzer fragt ChatGPT: Welche Modemarken bieten nachhaltige Alltagskleidung für Frauen aus Bio-Baumwolle?

Damit deine Marke in der Antwort auftaucht, sollte dein Content z.B. so ausssehen:

„Unsere Kollektion PureEase bietet nachhaltige Alltagskleidung für Frauen, gefertigt aus 100% GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle. Die Stoffe stammen aus kontrolliert biologischem Anbau, verarbeitet wird in Portugal unter fairen Bedingungen. Besonders beliebt: die Soft Structure Blouse – atmungsaktiv, formstabil, plastikfrei. 2024 wurde PureEase vom Magazin „Green Style Guide“ als eine der zehn nachhaltigsten Newcomer-Brands im DACH-Raum ausgezeichnet.“


Wie schnell wird man bei ChatGPT sichtbar – und was ist realistisch?

Kurz gesagt: Es braucht mehr als ein paar Textanpassungen. Wer langfristig sichtbar sein will, muss systematisch aufbauen. Die Chance ist real – aber es passiert nicht über Nacht.

Sichtbarkeit ist kein einmaliger Sprint, sondern ein fortlaufender Prozess. Viele stellen sich vor: "Ich passe meinen Content etwas an und schwupps bin ich bei ChatGPT dabei." So einfach ist es leider nicht. ChatGPT, Perplexity oder AI Overviews zeigen nur Inhalte, die: regelmässig gepflegt, klar strukturiert, verlässlich und thematisch relevant sind.

Einzelne Optimierungen bringen punktuell etwas, aber echte Sichtbarkeit entsteht durch Kontinuität. Dazu gehören z.B.:
- regelmässiger Content-Aufbau (z.B. Blog, Use Cases, Guides)
- technische Pflege (Indexierbarkeit, Struktur, Semantik)
- Aufbau von Referenzen & Zitierfähigkeit (z.B. Erwähnungen auf anderen Seiten)


Fazit

Wer langfristig sichtbar sein will, braucht eine klare Strategie, laufende Pflege und Content mit echter Substanz. Der Effekt kommt nicht sofort – aber er kommt. Und er wächst.

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Glossar - Begriffe kurze erklärt


SERP
Search Engine Results Page, damit ist die Seite mit den Suchergebnissen bei Google (oder Bing etc.) gemeint. Eine gute SERP-Platzierung bedeutet, dass deine Website möglichst weit oben erscheint – ideal in den Top 3.

ChatGPT
Ein KI-gestützter Text- und Dialogassistent von OpenAI, der Antworten liefert statt klassischer Suchergebnisse. Er wird von Millionen täglich genutzt, auch für Produktsuche, Recherchen oder Empfehlungen.

Perplexity
Eine KI-Suchmaschine, die wie ChatGPT antwortet – aber dabei aktuelle Webinhalte zitiert. Sie kombiniert künstliche Intelligenz mit klassischer Quellentransparenz und wird besonders von Early-Adopter-Zielgruppen genutzt.

Google AI Overviews
Ein neues Google-Feature, das bei bestimmten Suchanfragen automatisch KI-generierte Zusammenfassungen liefert – inklusive Quellen. Es kombiniert klassische Suche mit KI-gestützten Antworten und verändert, wie Sichtbarkeit funktioniert.

RAG-Systeme
Retrieval-Augmented Generation – ein Verfahren, bei dem KIs wie ChatGPT live Informationen aus dem Web abrufen, um bessere Antworten zu liefern. Das macht es möglich, dass aktuelle Inhalte auftauchen – auch wenn sie nicht Teil der ursprünglichen Trainingsdaten sind.